Ein Blick zurück: Die Geschichte des FLI
Wie alles begann: ZIMET und IMB
Der Ursprung des heutigen FLI reicht weit zurück in die Zeit der DDR. Das „Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie - ZIMET“ auf dem Jenaer Beutenberg-Campus mit seinem Schwerpunkt auf antimikrobieller Wirkstoffforschung zählte Mitte der 1980er Jahre zu den größten biomedizinischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen der DDR.
Im Jahr 1991 gingen aus dem ZIMET zwei Forschungsinstitute hervor: das „Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung“ (HKI) und das „Institut für Molekulare Biotechnologie“ (IMB), das in die „Blaue Liste“ (ab 1997 "Leibniz-Gemeinschaft") aufgenommen wurde.
Im Fokus des IMB stand die anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Gebiet der molekularen Biotechnologie mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Menschen. Der Beitrag des IMB zum weltweiten „Human Genome Project“ – das IMB war an der Sequenzierung der Chromosomen 8, 21 und X beteiligt – hat das Institut im In- und Ausland bekannt gemacht.
Neue Forschungsausrichtung, neuer Name: Aus dem IMB wird das FLI
Mit Professor Peter Herrlich als Wissenschaftlichem Direktor des IMB erhielt das Institut ab 2003 ein neues Forschungskonzept: „Mechanismen der Alterung und altersbedingter Krankheiten“. Der neuen wissenschaftlichen Ausrichtung entsprechend wurde das IMB im Jahr 2005 in „Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI)“ umbenannt – das erste nationale Forschungsinstitut, das sich der biomedizinischen Erforschung des Alterns auf breiter Basis widmete. 2015 wurde der Name des FLI noch einmal präzisiert in „Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) e.V.“. Von 2012 bis 2017 war Professor Karl Lenhard Rudolph Wissenschaftlicher Direktor des FLI, ein renommierter Stammzellforscher, der die bisherigen Forschungsthemen des Instituts durch die Schwerpunkte Stammzellalterung, Genomintegrität und Systembiologie ergänzte. Seit März 2018 ist Professor Alfred Nordheim der Wissenschaftliche Direktor des Instituts.
Ein Pionier der Alternsforschung:
Fritz Lipmann
Mit der Namensgebung „Fritz Lipmann“ ehrt das Leibniz-Institut für Alternsforschung den herausragenden, deutsch-amerikanischen Biochemiker Fritz Lipmann, der mit dazu beigetragen hat, die Grundlagen des Alterns zu verstehen.
Fritz Lipmann (*12. Juni 1899) stammte aus einer jüdischen Familie in Königsberg. Er studierte zunächst Medizin, später Chemie und Pharmakologie in Königsberg, München und Berlin. Ab 1930 forschte er in Kopenhagen, ab 1949 in Boston und New York.
Ein wesentlicher Teil von Lipmanns Arbeiten galt dem Energiestoffwechsel der Zellen. Dabei erkannte er das Molekül ATP (Adenosintriphosphat) als den Hauptenergieträger der Zelle und das „Co-Enzym A“ als wichtiges Zwischenprodukt im Fettstoffwechsel. Für seine Arbeiten erhielt Fritz Lipmann im Jahr 1953 zusammen mit dem deutschen Biochemiker Hans Krebs den Nobelpreis für Medizin.
Mit den derzeitigen Kenntnissen über den Zusammenhang zwischen Stoffwechsel, Lebenserwartung und einer verringerten Energieproduktion durch Mitochondrien in alternden Organen legte Fritz Lipmann den Grundstein für die Alternsforschung auf zellulärer Ebene.