Jena. Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) erhält von Bund und Land Thüringen in den kommenden Jahren 5 Millionen Euro zusätzliche Mittel, um im Rahmen eines sogenannten Sondertatbestandes einen neuen Forschungsschwerpunkt zu „Mikrobiom und Altern“ am Institut zu installieren. Das FLI hatte sich bei seiner Institutsevaluierung 2016 bei der Leibniz-Gemeinschaft um diese Sondermittel beworben. „Wir freuen uns außerordentlich über die Bewilligung des Sondertatbestands“, sagt Prof. Dr. Alfred Nordheim, der erst kürzlich die wissenschaftliche Leitung des Instituts übernommen hat. „Das FLI kann damit sein internationales Profil im Bereich der Alternsforschung weiter schärfen.“ Geplant sind die Einrichtung einer W3-Professur in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena und damit gleichzeitig einer Seniorgruppe am FLI. Zwei zusätzliche Juniorforschungsgruppen sollen ebenfalls am FLI etabliert werden.
Mikrobiom: Die kleinsten Mitbewohner des Menschen
Als humanes Mikrobiom werden alle Mikroorganismen bezeichnet, die den Menschen besiedeln, bspw. im Darm oder auf der Haut. Diese Mikroorganismen, meist Bakterien, leben in einer Art Symbiose mit uns: Sie helfen uns, die Nahrungsbestandteile aufzuschlüsseln, und können im Gegenzug von uns ernährt werden. Es gibt vermehrt Hinweise darauf, dass die Zusammensetzung beteiligter Bakterienstämme sich im Alter ändert. Sie senden dann Signale in den Körper, die selbst zur Alterung und zur Krankheitsentstehung im Alter beitragen. Die Interaktion zwischen Wirt (Mensch) und Mikrobiom wird von bakteriellen Stoffwechselsignalen und den entsprechenden epigenetischen Antworten in den Zielgeweben kontrolliert. Das FLI möchte mit dem neuen Forschungsprogramm das Altern des Mikrobioms und seine Auswirkungen auf das Altern des gesamten Organismus erforschen – ein international einzigartiger Ansatzpunkt.
Weitere Informationen zur Ausschreibung der W3-Professur „Mikrobiom und Altern“
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