Am 6. Mai 2014 werden in München Europas führende Wissenschaftler und Technologietransfer-Spezialisten mit Investoren und potenziellen Lizenznehmern aus der internationalen Biopharma- und Medtech-Industrie zusammenkommen. Ihr gemeinsames Ziel: Aussichtsreiche Projekte aus der akademischen Forschung in die industrielle Produktentwicklung und letztlich in die medizinische Anwendung zu überführen.
Ascenion und seine Technologietransferpartner haben im Rahmen eines „Peer-Review”-Verfahrens die besten Projekte von insgesamt 24 Universitäten und Forschungsinstituten aus sechs europäischen Ländern ausgewählt: potenzielle Diagnostika und Therapeutika ebenso wie Medizintechnologien.
Die Vorschau ist jetzt auf der BioVaria-Webseite unter www.biovaria.org/programme/technologies/ verfügbar. Ascenion und seine Partnerinstitute werden insgesamt fünf Projekte vorstellen. Am weitesten fortgeschritten ist ein PET-Tracer zur frühen Diagnose von Alzheimer, der sich bereits in klinischer Prüfung befindet. Das Projekt ist aus einer Kooperation des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) mit der Universität Leipzig (UL) und der ABX GmbH Radeberg (ABX) hervorgegangen.
„Der Ansatz bietet zwei wesentliche Vorteile“, so Dr. Thilo Förster, Technologiemanager bei Ascenion. „Erstens könnten neurodegenerative Prozesse, die mit Alzheimer in Verbindung stehen, schon Jahre vor dem Auftreten eindeutiger Symptome erkannt werden. Zum anderen ist die für die PET-Diagnostik benötigte Zeit deutlich kürzer als bei anderen Ansätzen, was eine Anwendung in der klinischen Routine ermöglichen würde.“
Die Erfindung beruht auf Flubatine – einem radioaktiv markierten Tracer für neuronale nikotinische Acetylcholinrezeptoren (nAChRs), die bekannte Targets in der neuronalen diagnostischen Bildgebung sind. Die Teams von Prof. Peter Brust vom HZDR, Prof. Osama Sabri von der Klinik für Nuklearmedizin der UL und Dr. Alexander Hoepping von ABX haben präklinische Studien und eine klinische Phase-I-Studie bereits abgeschlossen. Eine zweite Phase-I-Studie läuft derzeit. Außerdem haben die Partner einen Produktionsprozess für den radioaktiven Marker und das entsprechende Vorläufermolekül gemäß GMP-Standards an der Klinik für Nuklearmedizin und bei ABX aufgebaut. In Deutschland wurde bereits ein Patent erteilt. Auch eine internationale PCT-Patentanmeldung wurde eingereicht und in mehreren Ländern nationalisiert.
Von Ascenions Partnerinstituten werden weiterhin folgende Projekte präsentiert:
- Handschuhe zur Erfassung von Hand- und Fingerbewegungen (Deutsches Primatenzentrum)
- MAS-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren zur Behandlung des Metabolischen Syndroms (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch)
- Innovative Inhibitoren von Notch-Signalwegen zur Behandlung von Krebs (Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut)
- SPECS-Technologieplattform zur Identifikation von Biomarkern und Validierung von therapeutischen Zielstrukturen (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen / Technische Universität München).
Das bewährte BioVaria-Format mit Kurzvorträgen und ganztägiger Posterausstellung bietet an einem einzigen Tag eine beispiellose Dichte an innovativen Life-Science-Projekten. Dabei besteht reichlich Gelegenheit zu Einzelgesprächen mit Wissenschaftlern und ihren Technologietransfer-Verantwortlichen.
Weitere Informationen und eine vollständige Vorschau der Technologien, die für die BioVaria 2014 zugelassen wurden, finden Sie unter www.biovaria.org.