Jena. Dr. Birgit Perner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI), kann es selbst kaum glauben. 25 Jahre arbeitet sie nun am Institut – so ein Jubiläum hat im Wissenschaftsumfeld Seltenheitswert. Als sie im Februar 1999 ans FLI kam, hieß das Institut noch Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB). Der Forschungsfokus hat sich seitdem geändert, in Richtung biomedizinische Alternsforschung. Dr. Birgit Perner war immer davon überzeugt, an unserem Forschungsinstitut ihre berufliche Zukunft als Wissenschaftlerin gestalten zu können und hat sich deshalb erfolgreich allen Herausforderungen der letzten 25 Jahre gestellt.
Ihr interessantes (Berufs)Leben im Kurzdurchlauf: Gleich nach der Schule kam die gebürtige Sachsen-Anhaltinerin 1983 zum Biologiestudium nach Jena, das sie erfolgreich abschloss und anschließend promovierte. Danach arbeitete sie an der Universität zunächst in der Mikrobiologie, danach in der Biophysik. Dort lernte Dr. Birgit Perner die Laser-Scanning-Mikroskopie kennen, was sie schließlich zur Arbeitsgruppe „Einzelzell- und Einzelmolekültechnik“ von Prof. Karl-Otto Greulich an eben jenes IMB führte. 2005 wechselte sie zu Prof. Christoph Englert, welcher damals seine Forschungsgruppe „Molekulare Genetik“ etablierte, und arbeitete sich in neue Forschungsfelder wie die Arbeit mit Fischmodellen ein. Dr. Birgt Perner ist seitdem als erfahrene Wissenschaftlerin und Zebrafischexpertin in der Forschungsgruppe tätig, hat in unterschiedlichen Projekten mitgearbeitet und war an zahlreichen Publikationen beteiligt.
Seit 8 Jahren ist die 59-Jährige zudem Teil des Teams der Core Facility Imaging am Institut. So ist die Biologin sowohl im wissenschaftlichen Labor als auch in der Mikroskopie-Service-Einrichtung tätig. „Die Mischung ist es, die mir so gut an meiner Arbeit gefällt“, erklärt sie. Es sei diese Kombination der Tätigkeiten in beiden Bereichen, die sich gegenseitig befruchten, so Dr. Birgit Perner. „Durch die Arbeit im Labor bin ich eng in die Forschungsgruppe Englert eingebunden, bei der Anwendung der unterschiedlichsten mikroskopischen Techniken lerne ich zudem auch Projekte anderer Forschungsgruppen kennen – beides ist sehr abwechslungsreich und spannend.“ Ihre Lieblingsmethoden sind u.a. die Histochemie und In-situ-Hybridisierung. Diese Verfahren ermöglichen, bestimmte Zielstrukturen in Zellen zu markieren.
Besonders stolz ist die Mikroskopie-Expertin auf ihre Pionierarbeit bei der Erprobung eines damals neuartigen Lichtblatt-Mikroskopes. Im Rahmen einer Kooperation mit ZEISS gab die versierte Mitarbeiterin ihre Praxiserfahrung und daraus resultierende Umbau-Wünsche weiter, sodass mit dem Mikroskop nun auch größere Objekte dreidimensional untersucht werden können. Ein solches Lichtblatt-Mikroskop besitzt seither auch das FLI. Mit dessen Hilfe konnte Dr. Birgit Perner beispielsweise im letzten Jahr erfolgreich seneszente Zellen in einem transparenten Fischmodell visualisieren, welches in der Forschungsgruppe Englert generiert wurde.
Dr. Birgit Perner schätzt die freundliche, offene Atmosphäre am Institut, den kollegialen und aufgeschlossenen Umgang miteinander, die Arbeit mit den jungen Leuten genauso wie mit den gleichaltrigen Kollegen. „Außerdem sind wir sehr gut ausgestattet, und man erhält Unterstützung von vielen Seiten, z.B. konnte ich in Teilzeit arbeiten, als die Kinder noch klein waren“, betont die zweifache Mutter. „Ich habe mich am Institut immer wohl gefühlt und das Glück gehabt, für mich passende Tätigkeiten ausüben zu dürfen“, so das Resümee der FLI-Mitarbeiterin, die auch der Stadt Jena immer die Treue gehalten hat.
Wir wünschen Dr. Birgit Perner weitere erfüllte Berufsjahre mit interessanten Projekten am FLI und danken ihr für die bisher geleistete Arbeit.