Was möchtest du später einmal werden? Wird diese Frage Kindern gestellt, werden fast wie selbstverständlich Berufe wie Baggerfahrer, Polizist, Feuerwehrmann, Arzt oder Lokomotivführer genannt. Doch was macht eigentlich ein Forscher den ganzen Tag? Dieser Frage gingen jetzt 16 Vorschulkinder der Bilingualen Integrativen Kita BILLY des Quer-Wege e.V. auf den Grund und besuchten zusammen mit ihren Erziehern das Leibniz-Institut für Altersforschung Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena.
„Diese Veranstaltung mit dem BILLY-Kindergarten hat für uns schon eine gewisse Tradition“, berichtet Prof. Christoph Englert, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Genetik am FLI, der bereits zum dritten Mal diese Kinderveranstaltung mit seinen Mitarbeitern organisiert. „Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert, mit welcher Freude die Kinder bei der Sache sind und wie ihre Augen strahlen, wenn sie selbst kleine Versuche durchführen können“.
Prof. Englert hatte auch in diesem Jahr für die Vorschulkinder ein abwechslungsreiches Programm parat. Kindgerecht und mit vielen Bildern erklärte er den Steppkes, was einen Stein von einem Löwen, Menschen und Baum unterscheidet und warum letztere altern, der Stein aber nicht. Auf die Frage, ob wir denn alle gleich alt werden, konnten die Kinder sogar mit raten und ihre Tipps abgeben, wie alt zum Beispiel eine Katze, ein Elefant, eine Schildkröte oder der Mensch wird. „Mein Opa ist schon ganz schön alt; meine Mama nur ein bisschen“, wusste ein Junge stolz zu berichten.
Dann ging es auf Entdeckungstour. Als erste Station konnten die Kinder im Fischcontainer frisch geschlüpfte Fischwinzlinge, ausgewachsene Elterntiere und winzige Eier auf Torfplatten bestaunen. Ganz fasziniert waren die Jungen und Mädchen von den Fischen, die täglich Sport treiben müssen. Mit diesem Experiment erhoffen sich nämlich die Wissenschaftler, Rückschlüsse auf den Altersprozess und den positiven Effekt von Sport auf das Lebensalter ziehen zu können.
An den anderen Stationen konnten die Miniforscher unter dem Mikroskop neben winzigen Fischeiern und wild zappelnden Zebrafischlarven auch das Lebendfutter für die Fische, kleine Krebse, beobachten. Mit einem Spezialmikroskop waren sogar grün fluoreszierende Fischherzen und Blutgefäße im Fisch sichtbar. Das Unternehmen Carl Zeiss hatte für die Veranstaltung freundlicherweise wieder 4 zusätzliche Leih-Mikroskope zur Verfügung gestellt.
Dann wurde es richtig bunt. Mit Hilfe kleiner Pipetten tropften die Kinder zum Beispiel rotes, blaues, grünes oder gelb gefärbtes Wasser in Plasteröhrchen mit einem seltsamen Pulver. Nicht nur die eintretende Farbreaktion faszinierte, sondern auch die enorme Blasen- und Schaumbildung hatte es den Kindern angetan. Mit einem entsprechenden Vorrat an Plasteröhrchen ausgestattet soll das Experiment auf jeden Fall noch einmal in der Kita mit den anderen Kindern wiederholt werden!
Als Dank überreichten die Steppkes der Kita BILLY am Ende der Veranstaltung Prof. Englert noch drei selbst gemalte, wunderschöne Portraitbilder auf Leinwand, die bestimmt einen Ehrenplatz in seinem Büro bekommen werden.
Dieser bunte Vormittag hat den Kindern großen Spaß gemacht und wird sicherlich nicht so schnell vergessen. Und eines ist gewiss, die Kinder von heute werden unsere Forscher von Morgen sein.
Kontakt
Dr. Kerstin Wagner
Leibniz-Institut für Altersforschung Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
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