Potsdam, 23.08.2018 (lifePR) - Ab Montag, den 27. August, zeigt die Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam die Ausstellung „Gesund altern interdisziplinär“. Anhand von 16 Plakaten unterschiedlicher Themen nähert sich der Besucher dem unaufhaltsamen Prozess des biologischen Alterns. Er wird überrascht sein, wie weit die Alternsforschung schon vorangeschritten ist und welche Wissenschaftsbereiche daran beteiligt sind.
Altern – Viele Facetten eines Phänomens
Wir werden älter - eine positive Entwicklung. Die Lebenserwartung steigt – die Zahl der Krankheiten und gesundheitlichen Einschränkungen jedoch auch. Aktiv altern - gesund altern. Schlagworte, die nicht nur in den Medien diskutiert werden. Auch die Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit den Möglichkeiten des gesunden Alterns. Können wir gesund altern, das Leben auch in späten Lebensjahren genießen und dabei aktiv bleiben?
Architektur des Gedächtnisses
Mit rund 40 Jahren erreicht das menschliche Gedächtnis seine maximale Leistungsfähigkeit. Etwa zehn Jahre später lassen sowohl das autobiographische Gedächtnis als auch das Faktengedächtnis langsam nach. Mit zunehmendem Alter fällt es also immer schwerer, sich neue Sachverhalte zu merken und auf bereits Erlerntes zuzugreifen. Wie verändern sich Gedächtnisprozesse im Alter oder wenn Krankheiten wie Alzheimer auftreten? Welche Regionen und Netzwerke im Gehirn sind an Gedächtnisprozessen beteiligt? Wie funktioniert das Erinnern?
Wissenschaft am Tiermodell
Um die biologischen Grundlagen des menschlichen Alterns erforschen zu können, sind die Wissenschaftler auf Tiermodelle angewiesen. Ein Meilenstein in der biomedizinischen Alternsforschung sind die Erkenntnisse über den Türkisen Prachtgrundkärpfling (Nothobranchius furzeri). Er wächst sehr schnell und altert wie im Zeitraffer. Dadurch können Forscher den Einfluss einzelner Gene untersuchen.
„Die Forschung zum Altern ist so vielfältig wie der Prozess des Alterns selbst. Zellen, Organe und Gesamtorganismen sind daran beteiligt. Intrinsische biologische Prozesse beeinflussen das Altern genauso wie Ernährung, Bewegung und Umweltfaktoren. Deshalb arbeiten die Wissenschaftler im LFV Healthy Ageing über die Fachgrenzen hinweg so eng zusammen“, sagt Dr. Helen Morrison, Sprecherin des Verbundes und Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Alternsforschung in Jena.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Leibniz-Forschungsverbundes (LFV) Healthy Ageing und dem Verein proWissen Potsdam e.V.
Im Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing kooperieren 21 Institute der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu kommen assoziierte Mitglieder aus renommierten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Ziel des Verbundes ist es, die Ursachen des Alterns interdisziplinär auf allen Ebenen zu erforschen. Daraus werden Anpassungsstrategien entwickelt und validiert, die Gesundes altern nachhaltig fördern. Beteiligt sind Biomediziner, Psychologen, Kognitions- und Neurowissenschaftler, Bildungsforscher, Raumplaner und Wirtschaftswissenschaftler.
WIS │ Wissenschaftsetage im Bildungsforum │ 4. OG WIS
Eintritt: frei
Ausstellungszeitraum: 27.08.-24.09.2018 │ Mo-Fr 10:00-18:00 Uhr | Sa 10:00-14:00 Uhr