„Bei uns arbeiten 370 Kolleginnen und Kollegen aus 36 Ländern. Wir wollen, dass sie sich wohlfühlen. Dazu gehört, dass sie sich gut einleben, Beruf und Familie in Einklang bringen können und Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen bekommen, etwa nach längerer Krankheit oder weil sie einen Angehörigen pflegen“, sagt Sarah Meinhardt, Gleichstellungsbeauftragte am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT). Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Kerstin Wagner vom Leibniz-Institut für Alternsforschung — Fritz-Lipmann-Institut (FLI) — und Christine Vogler vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie — Hans-Knöll-Institut (HKI) — nahm sie das TEQ-Prädikat am Dienstag in München entgegen.
„Das Leibniz-HKI will allen Kolleginnen und Kollegen die besten Arbeitsbedingungen bieten, unabhängig von Herkunft, Nationalität, Geschlecht, Religion oder Alter. Nur so ist innovative und kreative Forschung möglich“, betont Christine Vogler. Als Ausdruck der Wertschätzung für die Vielfalt der Mitarbeitenden habe man sich auch um das Zusatzprädikat „Diversity“ beworben. „Wir konnten unseren hohen Standard bei der Gleichstellungsarbeit halten und in den letzten Jahren noch weiter ausbauen, was sich in unserem großen Engagement in allen Handlungsbereichen für Gleichstellung und Diversität zeigt“, berichtet auch Kerstin Wagner vom Leibniz-FLI. Das FLI gehöre mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus etwa 40 Ländern zu den Leibniz-Instituten mit dem höchsten Ausländeranteil. „Deshalb liegt uns nicht nur die Gleichstellungsarbeit, sondern auch die Integration der verschiedenen kulturellen Hintergründe unserer Mitarbeitenden sehr am Herzen.“ Das FLI erhält das TEQ-Prädikat bereits zum dritten Mal, zum zweiten Mal mit dem Zusatzprädikat „Diversity“.
Bei der Verleihung wurden bundesweit 60 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden ausgezeichnet, darunter zahlreiche Institute der Leibniz-Gemeinschaft.
„Die Führungspersönlichkeiten unserer Prädikatsträger haben erkannt, dass gelebte und in der Organisation verankerte Chancengleichheit und Vielfalt zu mehr Erfolg führt. Sie präsentieren sich als zukunftsweisende Vorbilder in unserer Gesellschaft“, würdigte Eva Maria Roer, Vorsitzende des Vereins „Total E-Quality Deutschland“ bei der Übergabe. Indem sie gleiche Rahmenbedingungen für beruflichen Erfolg schaffen und die Karrieren von Frauen fördern, sorgten die ausgezeichneten Arbeitgeber für mehr Zufriedenheit unter ihren Mitarbeitenden und stärkten ihre Bindung ans Unternehmen — was sich wiederum im Erfolg der Organisation niederschlage, so Roer.
So hob die Jury etwa den internationalen Karriere-Workshop „Women in Photonics“ hervor, mit dem das Leibniz-IPHT junge Forscherinnen dabei unterstützt, in Führungspositionen anzukommen und erfolgreich Nachwuchswissenschaftlerinnen nach Jena rekrutieren konnte. Am Leibniz-HKI wurden insbesondere die ausgezeichneten Unterstützungsangebote für Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler sowie für internationale Forschende gewürdigt. Am FLI überzeugte die Jury besonders die umfassende Strategie zur Personalgewinnung durch vielfältige Einzelmaßnahmen, die von der aktiven Rekrutierung über einen Bewertungsbogen für Vorstellungsgespräche bis zum Relocation Assistant für ausländische Mitarbeitende reichen. Weiterhin seien die Maßnahmen zur Förderung einer Organisationskultur und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Vermeidung sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt hervorzuheben, für die sich das FLI mit lokalen Institutionen vernetzt.
Das Prädikat Total E-Quality wird jährlich vergeben. Die Auszeichnung gilt für jeweils drei Jahre und ist das Ergebnis eines umfangreichen Bewerbungsprozesses.