Der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut, Prof. Dr. K. Lenhard Rudolph, hat bekannt gegeben, sein Amt bis auf weiteres ruhen zu lassen. Er teilte dazu mit: „Eine Untersuchung zur guten Praxis wissenschaftlichen Arbeitens kritisiert grobe Fahrlässigkeiten bei der Aufsicht über von mir betreute Publikationen. Ich nehme diese Kritik sehr ernst und werde die Fälle rigoros aufarbeiten und entsprechende Korrekturen in die Wege leiten. Mein Amt als Wissenschaftlicher Direktor lasse ich bis auf weiteres ruhen, um meiner Verantwortung als Forscher voll nachzukommen. Gleichzeitig möchte ich damit auch Druck vom Institut nehmen. Es ist eine hervorragende Einrichtung mit exzellenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Daran darf es, auch in der Zeit bis alles aufgeklärt ist, keinen Zweifel geben.“
Der Vorstand des Instituts besteht in Folge dieser Entscheidung aus Frau Dr. Daniele Barthel, als administrativer Vorstand, und vorübergehend aus Herrn Privatdozent Dr. Matthias Platzer, benannter stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor. Der Vorstand wird in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium, dem Kollegium (Versammlung der Gruppenleiter), und dem Wissenschaftlichen Beirat beraten, welche Schritte unternommen werden, um:
- das wissenschaftliche Renommee des Instituts vor Schaden zu bewahren;
- die volle Leistungsfähigkeit des FLI zu erhalten und weiterhin eine optimale Forschungsumgebung sicherzustellen;
- die am Institut etablierte Kultur guter wissenschaftlicher Praxis weiter zu entwickeln und
- Herrn Prof. Rudolph und seine Forschungsgruppe dabei zu unterstützen, die Empfehlungen der von der Leibniz-Gemeinschaft eingesetzten Untersuchungskommission umzusetzen und seinen Ruf als Wissenschaftler von internationalem Rang zu rehabilitieren.
Am Institut wird grundsätzlich eine Kultur guter wissenschaftlicher Praxis gelebt, was u.a. 535 Publikationen (2012-2016) in renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften belegen. Von diesen Publikationen wurden die wichtigsten Forschungsarbeiten bisher über 500 mal zitiert und belegen damit die Anerkennung der Arbeit am FLI durch die wissenschaftliche Gemeinschaft. Jährlich finden am FLI Kurse zur guten wissenschaftlichen Praxis statt. Darüber hinaus arbeiten einzelne Gruppenleiter in entsprechenden Gremien der DFG, als Ombudsmänner am FLI und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit.
Kontakt
Dr. Kerstin Wagner
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 03641-656378, E-Mail: presse@leibniz-fli.de
