Austausch für fundierte und zuverlässige Beiträge zur Alternsforschung

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Die Postdoktorandin Ezgi Özkurt vom Quadram Institute sowie vom Earlham Institute in Norwich (England) war für einen 6-wöchigen Forschungsaufenthalt zu Gast bei der FLI-Forschungsgruppe von Melike Dönertas.

Jena/Norwich. Forschung lebt vom Austausch. Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Insitut (FLI) in Jena betreibt Wissenstransfer von jeher auf hohem Niveau. Jüngstes Beispiel: ein sechswöchiger Gastaufenthalt von Dr. Ezgi Özkurt, Wissenschaftlerin aus der Hildebrand-Gruppe am Quadram Institute und am Earlham Institute. Ein EMBO-Austauschstipendium machte den Aufenthalt am FLI in Jena möglich.

Dr. Özkurt verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Mikrobiomforschung. Nach ersten Forschungen am durch Domestikation beeinflussten Metaorganismus im Weizen setzte sie ihre Forschungsarbeit mit dem menschlichen Darmmikrobiom fort und führte theoretische Studien und praktische Experimente durch, um die Auflösung der Profilierung des Darmmikrobioms in Laborumgebungen zu verbessern. Sie leitet auch die PEARL-AGE-Familiengruppenstudie, die die Übertragung von Darmbakterien zwischen Generationen innerhalb von Familien im Vereinigten Königreich untersucht (https://quadram.ac.uk/keeping-it-in-the-family/). Dr. Özkurts aktuelle Forschung zielt darauf ab, altersspezifische bakterielle Gilden im menschlichen Darm zu identifizieren. Und dieser Ansatz stimmt in weiten Teilen mit Projekten der Dönertas-Forschungsgruppe am FLI überein, die sich auf KI in Mikrobiom- und Alternsforschung konzentriert.

Kurz nach ihrer Ankunft am FLI organisierte Dr. Özkurt einen Workshop mit dem Titel "Amplicon-Sequenzierung von Mikrobiomen: Theorie und praktische Analyse", bei dem sie ihre Erfahrungen und Kenntnisse mit der Forschungsgemeinschaft in Jena teilte. Der Workshop zog viele Teilnehmer an und regte neue Diskussionen über die Generierung und Analyse von Mikrobiomdaten an.

„Ich kam, um von der Expertise der Dönertas-Gruppe in Metaanalyse und maschinellem Lernen zu profitieren und meine Ergebnisse aus der Perspektive des Alterns zu diskutieren. Es ist ein großes Glück, dass die Teams am FLI so aufgeschlossen und diskussionsfreudig sind. Dies ermöglicht letztendlich fundierte und zuverlässige Beiträge zur Alternsforschung. Ich war sehr beeindruckt davon. Es hat meine Arbeit gestärkt und meinen Wunsch genährt, auch in Zukunft eng mit dem FLI zusammenzuarbeiten", sagte Dr. Özkurt.

Forschungsgruppenleiterin Dr. Melike Dönertas bestätigt: "Wir waren begeistert, Dr. Özkurt am FLI begrüßen zu dürfen. Die Zusammenarbeit umfasste kritisches Denken, wissenschaftliche Diskussionen und auch Spaß. Ihre umfangreichen Erfahrungen in der Mikrobiomanalyse passen sehr gut zu unseren Interessen, und unsere ergänzende Expertise in Alternsprozessen und maschinellem Lernen half dabei, eine synergetische Umgebung zu schaffen. Ich freue mich darauf, unsere gemeinsamen Bemühungen mit Dr. Özkurt und der Hildebrand-Gruppe nach ihrem Besuch fortzusetzen.“

Konkrete Ergebnisse folgen in den kommenden Monaten. Erwartet werden neue Erkenntnisse darüber, wie sich die Zusammensetzung von Mikroben im menschlichen Darm im Laufe des Lebens verändert und ob diese Veränderungen Einfluss auf den Alterungsprozess haben.