Forschung ist harte Arbeit

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Das FLI Team im Fokus (3): Anastasiia Shcherbakova, Forschungsgruppe Clara Correia-Melo

„So viele Labore, so viel Hightech, so viele Möglichkeiten!“ Anastasiia Shcherbakova kann ihre Begeisterung kaum in Worte fassen. Seit September vergangenen Jahres arbeitet die 24-jährige Doktorandin am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena. In der Forschungsgruppe „Mikrobiom und Metabolismus“, geleitet von Clara Correia-Melo, untersucht sie die metabolische Kommunikation zwischen Zellen, also den Austausch von Signalmolekülen, Metaboliten oder anderen biochemischen Substanzen zwischen Zellen. Der Austausch ermöglicht es den Zellen, ihre metabolischen Aktivitäten zu koordinieren und auf Veränderungen in der Umgebung zu reagieren. Sie tauschen beispielsweise untereinander Informationen über ihren Energiestatus, die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Umweltbedingungen aus. Das besondere Interesse der Forschungsgruppe von Clara Correia-Melo gilt dabei dem Einfluss dieser Kommunikation auf das gesunde im Vergleich zum krankheitsassoziierten Altern, aber auch der Fragestellung, wie Zellen auf therapeutische Medikamente reagieren.

Aufmerksam wurde die gebürtige Russin auf das Institut in Jena übers Internet. „Ich habe viel recherchiert und bin dabei auf das FLI gestoßen. Nach ersten Interviews mit der Forschungsgruppenleiterin war ich regelrecht infiziert und ich war mir sicher: Da muss ich hin.“ Der Weg von Wolga nach Jena sei nicht einfach gewesen. „Doch nun bin ich angekommen und entwickle von Tag zu Tag mehr ein tiefes Verständnis von der Alternsforschung.“

Was sie meint: Forschung ist harte Arbeit. Kleinste Erfolge lassen oft lange auf sich warten. „Doch ich empfinde eine enorme Freiheit während meiner Arbeit und entwickle mich persönlich immer weiter“, sagt Anastasiia. Der ständige Austausch mit Kollegen verschiedenster Nationen, breitgefächerte Weiterbildungsmöglichkeiten und nicht zuletzt die hochmoderne Ausstattung der Labore tragen dazu bei. Insbesondere die Hochdurchsatz-Robotersysteme haben es der 24-Jährigen angetan – und bald wird Anastasiia mehr davon haben: Das Labor der Forschungsgruppe zieht gerade um und wird technisch erweitert. Das Team erwartet unter anderem hochdurchsatzfähige Plattformen für die Kultur und Phänotypisierung von Säugetier- und Mikrobiomkulturen, um die komplexen chemischen Wechselwirkungen zwischen Wirt und Mikrobiom zu untersuchen. Die Erwartungen sind hoch, da das Team bald diese Plattformen einrichten und zudem einen Massenspektrometer erhalten wird, um Metabolome zu bewerten. Zusammen mit allen anderen technologischen Plattformen, die das FLI bietet, werden dadurch die Möglichkeiten zur Untersuchung von Mikroorganismen und Zellen auf ein noch höheres Niveau gehoben.