Jena. Die Alterung ist ein anerkannter Risikofaktor für neurodegenerative Erkrankungen beim Menschen. Christian Behl, Neurobiologe an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, geht in seinem Vortrag auf die Bemühungen zum Verständnis der Neurodegeneration ein, mit besonderem Schwerpunkt auf der Krankheit Alzheimer. Er wird zeigen, welche Alzheimer-Hypothesen im Laufe der Jahrzehnte entwickelt wurden, welche sich davon durchsetzten und welche heute nicht mehr gelten.
Sein Anliegen: die Forschungsanstrengungen im Hinblick auf eine wirksame Vorbeugung und Therapie oder eine künftige Heilung auszuweiten, indem zusätzliche Signalwege und ihre mechanistische Verbindung zur Neurodegeneration eingehender untersucht werden. Neue Ansätze dazu könnten Autophagie-Wege sein, insbesondere die Aggrephagie. Diese wird durch das HSP70-Co-Chaperon BAG3, ein antiapoptotisches (den programmierten Zelltod verhinderndes) Protein, angetrieben. Ein weiterer Ansatz ist die Untersuchung der Anpassungsfähigkeit und der Entwicklung von Resistenzen neuronaler Zellen gegen krankheitsrelevante Herausforderungen wie oxidativen und ER-Stress (im endoplasmatischen Retikulum).
Univ.-Prof. Dr. Christian Behl ist Direktor des
, wo er seit 2002 als Professor und Lehrstuhlinhaber tätig ist. Sein langjähriges Interesse an neurodegenerativen Erkrankungen mündete in einen Forschungsschwerpunkt zu Autophagie, Proteostase und oxidativem Stress im Kontext der altersbedingten Neurodegeneration. Eines seiner wichtigsten Forschungsziele ist dabei die Aufdeckung molekularer Mechanismen in Neuronen beim Widerstand gegen neurodegenerative Erkrankungen.Christian Behl ist stellvertretender Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1177 "Selektive Autophagie" (Sprecher: Ivan Dikic) und darüber hinaus Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gremien, unter anderem der Deutschen Alzheimer-Stiftung.
Titel des Vortrags: | Wachsende Bedeutung der selektiven Autophagie und der Anpassung bei der Neurodegeneration |
Wann: | Donnerstag, 1. Februar 2024, 15:00 Uhr |
Wo: | Seminarraum “Nucleus”, Hauptgebäude (FLI 1), Beutenbergstraße 11, Jena |
Einladende: | Helen Morrison (Gruppenleiterin: Nervenregeneration) |
Das Kolloquium findet als hybride Veranstaltung statt. Zugangsdaten für die Online-Teilnahme werden Ihnen rechtzeitig vor der Veranstaltung zugesandt. Bitte melden Sie sich dafür bei Ivonne.Roeppnack-Jahnke@~@leibniz-fli.de an.