Der Schwerpunkt der Forschungsgruppe um Hockemeyer liegt auf der Entwicklung gentechnisch veränderter Stammzell-Modelle von Mensch und Maus, die die Modellierung von Krankheiten und dem Alternsprozess des Menschen ermöglichen. Das Team nutzt dafür seine Expertise in den Bereichen Telomerbiologie, Stammzellbiologie und Genom-Editierung.
Wichtige Forschungsziele sind die Aufklärung der Mechanismen der Tumorentstehung beim Menschen sowie die Gewinnung von Erkenntnissen zur Wirkung neuer Krebstherapeutika.
Obwohl Mausmodelle in der Krebsforschung wichtige Einblicke in grundlegende Mechanismen der Tumorentstehung geliefert haben, ist die Umsetzung dieser Erkenntnisse in wirkungsvolle Therapeutika erschwert, da es gravierende Unterschiede in der Tumorbiologie von Mäusen und Menschen gibt. So ist beispielsweise die Reaktivierung der Telomerase (ein Enzym im Zellkern, das die Endstücke der Chromosomen, die sogenannten Telomere, wiederherstellt) ein entscheidender Faktor bei der Tumorbildung in Humanzellen, nicht aber in Mauszellen.
Um dieses Problem zu lösen, hat die Forschungsgruppe primäre Humanzellsysteme entwickelt, um die frühen Ereignisse der Tumorentstehung aufzuklären und die Mechanismen der Telomerase-Regulierung bei der Erhaltung, Differenzierung und Immortalisierung (Generierung von Unsterblichkeit) von Stammzellen genauer zu untersuchen.
Professor Hockemeyer stellt in seinem Vortrag aktuell publizierte und unveröffentlichte Daten unter Nutzung der CRISPR-vermittelten Mutagenese, um zu verstehen, wie eine abnormale Telomerverkürzung die Krebsentstehung fördert und wie eine vorzeitige Verkürzung der Telomere zu Gewebeversagen und Alternsprozessen führt.
Dirk Hockemeyer ist Associate Professor für Zellbiologie, Entwicklung und Physiologie in der Abteilung für Molekular- und Zellbiologie an der
und Leiter der Forschungsgruppe . Sein Team hat sich zum Ziel gesetzt, die Schlüsselfunktionen von Telomeren und Telomerase in der Gewebehomöostase, Tumorentstehung und im Alternsprozess zu erforschen.
Titel des Vortrags: | Elucidating the mechanisms of cellular immortality (Aufklärung der Mechanismen der zellulären Unsterblichkeit) |
Wann: | Donnerstag, 9. November 2023, 15:00 Uhr |
Wo: | Seminarraum “Nucleus”, Hauptgebäude (FLI 1), Beutenbergstraße 11, Jena |
Einladender: | Alfred Nordheim (Wissenschaftlicher Direktor des FLI) |
Das Kolloquium findet als hybride Veranstaltung online und in Präsenz statt. Zugangsdaten für die Online-Teilnahme werden Ihnen rechtzeitig vor der Veranstaltung zugesandt. Bitte melden Sie sich dafür bei Ivonne.Roeppnack-Jahnke@~@leibniz-fli.de an.