FLI Kolloquium mit Nicholas Edward Stroustrup

Das Altern ist mit einer Reihe von körperlichen Abbauprozessen verbunden, die bei jedem Menschen unterschiedlich schnell ablaufen und letztlich zu einer breiten Streuung der Lebensspanne führen.  Mehr als 70 % der Varianz der menschlichen Lebensspanne kann nicht durch vererbbare Faktoren erklärt werden, und dennoch sind die intrinsischen biologischen Mechanismen, die zur Varianz der Lebensspanne beitragen, nur unzureichend verstanden.  Meine Gruppe entwickelt Ansätze, um zu verstehen, wie sich Veränderungen auf molekularer Ebene durch komplexe physiologische Netzwerke ausbreiten, um den Zeitpunkt von Ereignissen auf Organismusebene beim Altern, wie z. B. den Tod, zu bestimmen.

In seinem Vortrag wird Nicholas E. Stroustrup über seine jüngsten Fortschritte bei der Entwicklung systematischer Methoden zur Kartierung von Genregulationsnetzwerken auf Organismusebene sprechen.  Durch die Messung nicht-genetischer Variationen in der Genexpression innerhalb isogener Populationen von C. elegans hat seine Gruppe herausgefunden, dass Variationen auf der Ebene von Organen und nicht von einzelnen Genen die größte Quelle interindividueller Heterogenität bei der Alterung sind.  Anhand dieses Ergebnisses identifiziert das Team verschiedene Mechanismen, die an der Entstehung und Umsetzung interindividueller Heterogenität nicht nur bei der Genexpression, sondern auch bei der Variation der Lebensspanne beteiligt sind.  Insbesondere identifizieren die Wissenschaftler eine Reihe von pleiotropen Genen, deren Knockdown die Lebensspannenvarianz dramatisch reduziert - ein experimenteller Ansatzpunkt für die mechanistische Untersuchung der intrinsischen Quellen interindividueller Unterschiede im gesunden Alter.

Das Seminar ist eine Hybridveranstaltung. Zugangsdaten für die Online-Teilnahme werden rechtzeitig übermittelt. Externe Gäste werden gebeten, sich per Email bei Gundula Bergner zu melden.