Die Forschungsgruppe von Michael Ward untersucht die zellulären und molekularen Mechanismen, die zwei verwandten neurodegenerativen Erkrankungen zugrunde liegen: der Frontotemporalen Demenz (FTD) und der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Kürzlich konnte die Forschungsgruppe anhand von Nervenzellen, die aus reprogrammierten Stammzellen (iPSC) gewonnen wurden, zeigen, dass der Transport und die Übersetzung von RNA in Proteine an weit vom Zellkern entfernten Stellen im Axon wesentlich für neuronale Funktionen ist. Dabei werden sogenannte RNA-Granula über große Distanzen transportiert, indem sie sich der Lyosomen bedienen, einer weiteren Art von Zellorganelle. Dieser Prozess wird durch ein Protein angestoßen, das durch das Gen ANX11 gebildet wird, welches im Zusammenhang mit der Erkrankung ALS steht. Daher vermutet Ward, dass die Fehlfunktion der lokalen Translation zur Entstehung von ALS beiträgt.
Michael E. Ward forscht seit 2015 am in Bethesda, Maryland, USA, – Teil der NIH. Das langfristige Ziel ist, eine Therapie für neurodegenerative Erkrankungen zu entwickeln. Neben seiner Forschung betreut der Mediziner und Neurowissenschaftler Patienten an der NIH-Klinik in Bethesda. Er leitet außerdem die (iNDI), die Zellmodelle für die Erforschung von Alzheimer und anderen Formen von Demenz verbessern und standardisieren will.
Titel des Vortrags: Uncovering Mechanisms of Neurodegeneration through ‘Omics and iPSCs
Wann: Montag, den 19. September 2022, 10 Uhr
Wo: Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI), Beutenbergstr. 11, Jena, Gebäude FLI 1, Raum „Nucleus“ und online
Einladender: Alessandro Ori, Leiter der Forschungsgruppe „Altern von Proteinkomplexen“
Falls Sie nicht die Möglichkeit haben zum FLI zu kommen, können Sie sich online über folgenden Link dazuschalten:
https://zoom.us/j/94319100350?pwd=L3ZhZmhMQ1dzMHpjWW9Ea0tyZm9EZz09
Meeting ID: 943 1910 0350
Passcode: 262607
