Wenn man genauer hinsieht, ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Diese Erfahrung machten die Kinder in der Bilingualen Integrativen Kita BILLY am Expeditionstag Mikroskopie. Vier Wissenschaftler des Leibniz Instituts für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) unter der Leitung von Helen Morrison brachten bei ihrem Besuch im BILLY vier Profi-Mikroskope (zwei Binokulars und zwei Durchlichtmikroskope) mit. Bei einer kurzen Einweisung erklärte der Doktorand Volker Döring wie optische Vergrößerung funktioniert und dann durften die Kinder selbst große Augen machen.
Kurz zuvor hatten sie im Wald viele Dinge gesammelt, die nun einer genaueren Betrachtung unterzogen wurden. So landeten Federn, Insekten und Pflanzenteile auf den Objektträgern und offenbarten Geheimnisse, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Der Panzer vom Nashorn-Käfer war auf einmal gar nicht mehr glatt, Schnaken haben am Mund kleine Werkzeuge zur Futteraufnahme und Brennnesseln brennen dank „giftiger“ Haare. Auch eine Wasserprobe aus dem Aquarium kam unters Mikroskop und zeigte, dass darin nicht nur Fische schwimmen, sondern auch kleine Einzeller leben.
„Während unserer Waldwoche haben die Kinder schon viel über die Natur gelernt“, erklärt Steffen Landeck, Pädagoge in der Kita. „Aber es blieben trotzdem noch einige Fragen offen, die wir nun mit Hilfe der FLI-Mikroskope beantworten konnten.“ Bereits im Frühjahr konnten die Vorschulkinder vom BILLY das Institut am Beutenberg-Campus besuchen und in Zukunft sind weitere Veranstaltungen geplant. Darauf freuen sich auch die Mitarbeiter des FLI, die die Treffen mit den Kindern intensiv vorbereiten und erleben, was Kinder in kurzer Zeit entdecken und lernen können.