Prof. Rietschel ist einer der verdienstvollsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Infektionsforschung. In den Jahrzehnten seiner wissenschaftlichen Tätigkeit gelangen ihm bahnbrechende Entdeckungen zum Aufbau der Zellwand von Bakterien und der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Immunsystem. Er wirkte am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, an der Universität Lübeck und seit 1980 war er Direktor des Forschungszentrums Borstel - Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften - nahe Hamburg. Für seine Arbeiten erhielt er höchste Preise und Ehrungen im In- und Ausland, darunter den Ordre pour le Merite und das Bundesverdienstkreuz.
Seit 2005 ist Prof. Rietschel Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, die derzeit 86 Forschungseinrichtungen mit etwa 6.500 Wissenschaftlern aller Disziplinen vereint. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute mehr als 14.000 Menschen bei einem Jahresetat von über einer Milliarde Euro. In Thüringen sind zwei Leibniz-Einrichtungen beheimatet: Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - in Jena befasst sich mit Infektionen, die durch Pilze ausgelöst werden und sucht neue Substanzen, mit denen solche Krankheiten erforscht und bekämpft werden können. In unmittelbarer Nachbarschaft widmet sich das Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut - den molekularen Grundlagen des Alterns sowie der damit verbundenen Krankheiten.
Die "Noblen Gespräche" sind eine Veranstaltungsreihe des Beutenberg-Campus e. V., in der Spitzenforscher aktuelle Themen der internationalen Forschung und ihre eigenen Beiträge einer interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 23. April 2009 um 17:00 Uhr (Einlass ab 16:30 Uhr) im Hörsaal des Abbe-Zentrums Beutenberg, Hans-Knöll-Straße 1, statt. Der Eintritt ist frei.
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch die diesjährigen "Wissenschaftspreise des Beutenberg-Campus Jena e.V. für Lebenswissenschaften und Physik" verliehen. Die Preisträger kommen diesmal aus dem Hans-Knöll-Institut und dem Max-Planck-Institut für chemische Ökologie.